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Eine kurze Bastel-Anleitung für ein klassisches Dosentelefon, mit dem praktisch jeder telefonieren kann - allerdings ist es nicht wirklich abhörsicher ;-)

Beim Dosentelefon (Schnurtelefon) wird, wie auch bei der Schallkanone, den Schallwellen zu einem eine Richtung gegeben und zum anderen werden sie gebündelt. Dabei wird der Schall durch die Schur von einer Dose zu anderen übertragen.

Material

 

Material für ein Dosen-Telefon

 

  • 2 leere Konservendosen
  • Klebeband (ca. 60 cm)
  • eine stabile Schnur (ca. 10 m)
  • ein Nagel
  • ein Hammer

Anmerkung: Der oft empfohlene Haushaltsschnur (Bindfaden) ist nur mäßig geeignet. Die Schallübertragung klappt besser, wenn die verwendete Schnur fest und straff (also unter Spannung steht) ist. Ideal ist eine Nylonschnur, Geschenkband oder ein dünner Kupferdraht.

Anleitung

  1. mit dem Klebeband die scharfen Kanten an der offenen Seite der Dosen abkleben
  2. ein Loch in die Mitte des Bodens der Dosen schlagen (mit Hammer und Nagel)
  3. Die Schnur durch das Loch ziehen und an den Enden verknoten

 

Dosen-Telefon

Ein Dosentelefon ist eine Art akustisches (nichtelektrisches) Sprachübertragungsgerät, das aus zwei Blechdosen, Pappbechern oder ähnlich geformten Gegenständen besteht, die an beiden Enden einer gespannten Schnur oder eines Drahtes befestigt sind.


Anwendung

Wenn die Schnur "Spannung" hat, kann der eine Teilnehmer in seine Dose sprechen, und der andere (mit der Dose am Ohr), kann ihn hören.

 

Schnur-Telefon

Eine Zeichnung des Schnurtelefon (1880) von Théodore du Moncel, einem prominenten französischen Physiker und Befürworter der Nutzung der Elektrizität. Er erfand zahlreiche elektrische Geräte und schrieb mehrere Bücher.


Erklärung

Die Schallwellen beim Sprechen versetzen den Dosenboden in Schwingungen. Diese laufen dann in der Schnur zum anderen Dosenboden und werden dort wieder in Luftschwingungen umgewandelt. Ist die Schnur nicht straff gespannt oder berührt sie jemand, wird die Schallausbreitung behindert. Die Übertragung funktioniert nicht mehr "richtig"!

Die Dosen an den Enden der Schnur dienen als Trichter um die Schallwellen zu bündeln. Die Übertragung des Schalls auf der langen Strecke erfolgt durch die Schnur und nicht durch die Luft. Das ist sehr effektiv und man kann auch noch auf eine Entfernung von 10 m ein leises Wort verstehen.

Anmerkung: Die Ausbreitungsgeschwindigkeit c einer Schallwelle beträgt in Luft 343 m/s bei 20 °C; das sind etwa 1235 km/h. In Helium breitet sich Schall deutlich schneller aus, nämlich mit 981 m/s bei 20 °C. In einem luftleeren Raum ohne Materie (also Vakuum) ist keine Schallausbreitung möglich.
Beispiel: Zählt man nun die Sekunden zwischen dem Blitz (den man gesehen hat) und dem Donner (den man gehört hat) und teilt diese durch 3, ergibt dies in etwa die Entfernung zum Gewitter in Kilometern.